Saisonausklang 2019 in den Kärntner Nockbergen

PORSCHE-DIESEL-Club Europa e.V. > PDCE-Großveranstaltungen  > Saisonausklang 2019 in den Kärntner Nockbergen

Saisonausklang 2019 in den Kärntner Nockbergen

PDCE-Saisonausklang 2019 bei Kaiserwetter in den Kärntner Nockbergen

Ziel des PDCE-Herbsttreffens 2019 ist Bad Kleinkirchheim in den Oberkärntner Nockbergen. Ihren Namen verdankt die Gebirgsgruppe den abgerundeten Gipfelkuppen, den „Nocken“. Der schneesichere Ort liegt inmitten eines weitläufigen Skigebiets und bietet vom Frühling bis zum Herbst ausgedehnte Wandermöglichkeiten. Die Thermalquellen der Region speisen nicht nur die Bäder des großen Kurzentrums, sondern auch die Pools der vielen komfortablen Sterne-Hotels.

Strahlender Sonnenschein am Morgen des ersten Tourentags: Mit Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer wird in zwei getrennten Gruppen gestartet. Deshalb dauert es lange bis alle Schlepper von ihrer Parkposition in der festgelegten Startreihung stehen. Anfangs geht es auf der Turracher-Bundesstraße bergab bevor die Kolonne nach links in den Bergwald abbiegt. Im Bergdorf Obertweng erreichen wir offenes weites Wiesengebiet und kurven hinunter zum Weiler Feld am See.

Über Radenthein, bekannt für den Granat- und Magnesit-Abbau, erreichen wir bei Döbriach den etwa 12 Kilometer langen Millstätter See, zwar nur der zweitgrößte, aber der wasserreichste und wärmste See Kärntens. Am steilen Nordufer verläuft die stark befahrene Fernstraße von Villach nach Spittal, über die wir bei Seeboden das Westende des Sees erreichen. Beim Autobahnknoten „Spittal an der Drau” biegen wir nach Lieserhofen in die Südosthänge des Hühnerbergs ab.

Nach einigen steilen Kurven erreichen wir dort den Berggasthof Perauer, der hoch über Spittal und dem Millstätter See thront. Beim Mittagessen genießen wir den Fernblick nach Süden auf die Gailtaler und die Karnischen Alpen, hinter denen schon Italien liegt. Die Weiterfahrt führt dann entlang der Lieser auf der Katschberg-Bundesstraße nach Norden. Oben in den Bergflanken verläuft parallel die Tauern-Autobahn mit vielen Brückenbauwerken.

An der Einmündung der Malta in die Lieser liegt das mittelalterliche Gmünd mit der „Alten Burg” und dem historischen Hauptplatz, auf den die rote Schlepperkolonne stolz durch das untere Stadttor einfahren darf. Die Touristen staunen nicht schlecht, als die roten Landmaschinen dort in Reih und Glied aufgestellt werden und der Bürgermeister uns vor dem Rathausportal in der „Porsche-Stadt Gmünd” begrüßt und sogar mit kühlen Getränken willkommen heißt.

Nach Kaffee und Kuchen im Gasthof Prunner ziehen die Schlepper vom mittel-alterlichen Stadtkern zum Porsche-Auto-Museum um. Bekanntlich wurde die Firma Porsche ab 1944 aus Stuttgart in das weniger gefährdete Gmünd verlagert. Dort wurden dann bis 1950 die ersten Modelle des „356er“ gebaut. Der Porsche-Fan Helmut Pfeifhofer hat hier seit 1982 das erste private Porsche-Auto-Museum Europas geschaffen, das inzwischen von seinem Sohn Christoph weitergeführt wird.

Da die meisten Porsche-Schlepper-Fahrer auch Fans der anderen Fahrzeuge dieser Marke sind, war das Interesse an dieser Ausstellung sehr groß. Stolz der Sammlung von inzwischen 48 Fahrzeugen ist ein Porsche 356 der ersten Gmündner Serie, Alukarosse von Hand gehämmert, Fahrgestellnummer 356 0020.
Eindrucksvoll ist auch das Holzmodell, auf dem die handgedengelten Karosseriebleche damals einzeln vor dem Verschweißen exakt angepasst wurden.

Unsere Schlepper bleiben gut bewacht in Gmünd und wir fahren mit zwei Reise-bussen zurück ins Hotel „Eschenhof“. Den späten Nachmittag nutzen viele zum geselligen “Chillen”. Doch der Tag wartet mit einem weiteren Höhepunkt auf: Das Hotelrestaurant hat ein außergewöhnlich reichhaltiges Grillbuffet vorbereitet. Dazu werden frische Biere und resche Weine gereicht. Da bleiben gute Vorsätze schnell auf der Strecke. Und wie immer sammelt sich der ganz harte Kern noch an der Bar.

Am zweiten Tag bringen uns die Busse überpünktlich nach Gmünd zu unseren Schleppern. Wir fahren ins Maltatal nach Karnerau, wo die Firma Porsche das Ende des Kriegs in einem ehemaligen Sägewerk überdauerte. Ab 1948 begann dort die Entwicklung des „356er”. Das Werk gibt es nicht mehr, nur die Direktionsbaracke mit dem Büro von Ferdinand Porsche wird von einem Verein gepflegt und wir freuen uns, heute diesen Ort der Technikgeschichte besichtigen zu können.

Die Rückfahrt führt von Gmünd durch die Ostflanke des Tschiernock hinauf nach Schlossau, wo wir zur Burg Sommeregg hinaufsteigen. Dort ist in dem düsteren Burgsaal unser Mittagessen vorbereitet. Von der Burg aus bietet sich ein weiter Ausblick. Im Süden ragen die Karnischen Alpen und die Dolomiten in den blauen Himmel. Dort tobte vor gut hundert Jahren noch ein erbitterter Gebirgskrieg zwischen italienischen Alpini und österreichischen Kaiserjägern.

Tangern, Gössering, Tschierweg, Obermillstatt, Lammersdorf und Görschach heißen die schönen Feriendörfer, durch die wir – wie auf einem Aussichtsbalkon – hoch über dem Millstätter See entlang rollen. Rechts unter uns gleißt das Seewasser im Sonnenlicht, linkerhand liegen Almen und darüber die bewaldeten Verwitterungskuppen der Millstätter Alpen, wo früher der Halbedelstein Granat geschürft wurde. Von Sappl geht es dann in Serpentinen steil hinunter zum See.

In Döbriach, am Ostende des Millstätter Sees, biegen wir in Richtung Nockberge ab. Aber überraschend geht es scharf rechts über einen Seitenweg zurück, direkt zum Seeufer. Auf einer Badewiese ist unter Sonnenschirmen unsere Kaffeetafel vorbereitet und ein üppiges Kuchenbuffet aufgebaut. Alle genießen diese Rastpause in der warmen Nachmittagssonne. Die Schlussetappe über Radenthein nach Kleinkirchheim ist danach nur noch ein Katzensprung. Alles ist gut gelaufen!

In bester Stimmung, weil die beiden Touren bei optimalen Wetterbedingungen ohne Pannen und Probleme gelungen sind, steht der traditionelle Festabend an: Für das „gesetzte Essen“ haben die Köche ein schönes Menü ausgetüftelt, das mit den passenden Weinen gereicht wird. Wie immer, wenn Porsche-Diesel-Freunde zusammenkommen, wird es ein sehr gemütlicher und sehr langer Abend. Es ist bestimmt nicht der letzte seiner Art!

Zum Ausklang der Veranstaltung steht am Sonntag ein Ausflug auf die nahe gelegene Maibrunnhütte auf dem Programm. Auch diese Tour findet bei herrlichstem Wetter statt und ist ein gelungener Abschluss der PDCE-Herbstausfahrt 2019. Sofern sie nicht noch länger bleiben, fahren die Teilnehmer danach zufrieden in ihre Heimatorte zurück. Alle freuen sich schon auf die nächsten PDCE-Touren im kommenden Jahr.

© Nietruch – 08.12.2019