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:question: Hallo zusammen, wollte gerade das Ventilspiel an meinem 109er Junior einstellen. Wer kann mir sagen ob dabei die Markierung auf dem Schwungrad auf "OT" stehen muss oder nicht. Wenn ich dann noch die 0,25 mm Lehre verwende klappern aber die Ventile/Kipphebel.
Natürlich muss man die Markierung auf OT stellen…sonst sind die Ventile doch nicht richtig zu. Wenn’s dann immer noch wackelt dann sind die Ventile wohl noch etwas zu lose.
Aber Du weißt ja hoffentlich das die Lehre nicht wirklich schwer gehen darf ?
Ja die Lehre lässt sich leicht streifend durchziehen… aber wenn der Motor dann läuft hört man die Ventile schon arbeiten soll das so sein???
Also jetzt formuliere ich das mal andersrum! Stelle ich ein Ventilspiel bei OT mit 0,25 ein und drehe dann den Motor durch, so dass z.B. das Einlassventil gedrückt wird, habe ich auf einmal beim Auslassventil 4-5mm!!! Luft so viel kann das doch nicht sein oder?
Nein natürlich nicht denn das Ventilspiel von 0,25 mmm ist ja das größtmögliche und kommt überhaupt nur kurzzeitig im Betrieb vor. Wenn ein Motor mit 4 – 5 mm Ventilspiel läuft…und das kann er durchaus… dann macht er mega Krach und es geht natürlich etwas kaputt. Kurzzeitig kann er das aber überleben. Ich vermute das Dein Motor nicht auf OT sondern auf Überschneidung eingestellt worden ist. Dann hat man eigentlich so ein Phänomaen…sonst ja nicht (mal vorausgesetzt alle Beuteile sind auch in Ordnung). Du musst also den Motor wenn Du ihn einstellen musst noch einmal ganz durchdrehen um von Überschneidungs OT auf Zünd OT zu kommen.
Zum Überprüfen : Wenn der Motor auf Überschneidung steht wird auch die OT Markierung am Schwungrad angezeigt, die Ventile dürfen aber kein Spiel aufweisen !!!!
Versuche das doch einmal und berichte uns dann okay?
Gruss Matthias
Das war´s, ich glaub´s ja nicht, ich stell mir hir den Wolf ein…
Danke!
Gruss Martin
Hallo Martin.
Gehe ich recht in der Annahme, das dir (als Laien ?) die Hinweise von Matthias "natürlich" nicht weiter geholfen haben ?
Er hat schon Recht mit dem was er schreibt aber vieleicht hast du das nicht richtig verstanden. Ich probiere dir nochmal die Vorgehensweise zu erklären.
(Voraussetzung hierfür ist natürlich, das kein technischer Mangel vorhanden ist. Gleichzeitig möchte ich dich warnen. Bei falscher Ventileinstellung kann der Kolben gegen die Ventile schlagen.)
1.) Ventildeckel entfernen
2.) Da ich nicht weiß, was du an den
Einstellschrauben rumgedreht hast, empfehle ich
dir die Kontermuttern zu lösen, und die Schrauben
ein Stück raus zu drehen.
3.) Motor von Hand durchdrehen und dabei die
Stößelstangen (am anderen Ende der Kipphebel)
beobachten. Wenn beide Stangen unten sind und sich
nicht mehr bewegen Motor weiter drehen, bis (am
in Fahrtrichtung gesehenen rechten Guckloch) die
Markierung OT zu sehen ist. Wenn du schon über
die OT- Markierung hinaus warst, kannst du auch
ein Stück zurückdrehen).
Solltest du die Markierung OT sehen, aber z.B.
eine Stößelstange bewegt sich noch beim drehen,
dann hast du den falschen OT nähmlich den
Überschneidungs-OT. Dann must du den Motor
einfach eine Umdrehung weiter drehen, bis die
Markierung OT wieder zu sehen ist.
Zur Verdeutlichung:
Der Viertaktmotor arbeitet bei zwei Umdrehungen
nur ein mal. Also gibt es zwei verschiedene OT-
Punkte.
4.) Wenn der für dich wichtige OT-Punkt gefunden ist
kannst du das Ventilspiel einstellen. (die
Kontermuttern mit Gefühl anziehen, da Feingewinde
gerne durchdreht)
5.) Wenn du den Motor jetzt durchdrehst, darf das
Ventilspiel nie größer als das eingestellte Spiel
werden (sonst hast du etwas falsch gemacht). Du
kannst den Motor jetzt auch starten, und die
Ventile beobachten (aber nur im Standgas, sonst
spritzt das Öl durch die Gegend).
6.) Dichtflächen reinigen und Ventildeckel (am besten
mit neuer Dichtung) montieren.
Wenn du später nochmal das Ventilspiel prüfen willst, kannst du Punkt 2.) weglassen, und statt wie in Punkt 3.) beschrieben steht nicht die Stößelstangen, sondern die Ventile beobachten. Diese müssen zu, also oben sein.
Ich hoffe dir geholfen zu haben. Bei weiteren Fragen wende dich bitte an:
Wie kann denn ein Kolben unter die Ventile schlagen kann wenn es sich bei dem Motor um einen Stoßstangenmotor handelt und man die Nockenwelle ja nicht verdreht hat ??? Das musste mir jetzt aber mal erklären :badgrin:
Guten Tag Herr Namenlos.
Wenn jemand zum Beispiel die Ventile viel zu stramm einstellt, und diese Infolge dessen nicht mehr schließen, dann kann der Kolben durchaus dagenen schlagen.
Ein einzylinder Motor wird so natürlich nicht laufen. Wenn jemand aber meinet wegen bei einem Mehrzylinder-Motor an einem Zylinder diese Falscheinstellung vornimmt, dann kann´s krachen.
PS.
Ich wollte ja nur drauf hingewiesen haben. Ich weiß selber, das der beschriebene Fall höchst unwarscheinlich ist. Aber wenn man schon so einige unüberlegte Reparaturversuche, und deren Folgen gesehenhat, dann hält man alles für möglich.
Gruß Bernd Banz
Tach, das mit dem Ventilspiel ist so wirklich topp erklärt!! Mich würde aber noch interessieren, ob ein auf Überschneidungs-OT eingestellter Einzylinder überhaupt laufen würde und wenn, wie er sich verhält. Gruß Markus
Hallo Jochen ! Das ist schon beantwortet worden !
Im Einen das sich der Schreiber dieses Beitrags über die Lauten Ventilgeräusche beschwert hat und hinterher eingeräumt hat den Motor dabei verstellt gehabt zu haben…und im Anderen wars auch schon erklärt worden was dann passiert. Lies doch einfach nochmal