Home › Foren › Allgemeines Forum › AP 22 Axialspiel Pleuelstangen
Guten Abend Allerseits,
ich bin nun mitten in der Aufbereitung meines Schleppermotors AP 22.
Die Zylinder sind gezogen und nun stellt sich für mich die Frage, wie groß darf das Axialspiel der Pleuel zur Kurbelwelle betragen?
Ein horizontales Spiel konnte ich nicht feststellen, jedoch mehrere MM im Axialbereich wenn ich die Pleuelstangen seitlich nach rechts und links bewege.
Ist das normal?
Viele Grüße
Jochen
Hallo Jochen
das Axialspiel sollte zwischen 0,34 – 0,5 mm betragen .
Gruß Uwe
Hallo Uwe,
schönen Dank für die kurze, aber präzise Antwort, so muss ein Forum sein.
Gruß
PDJ109-Manfred Abheiden
Hallo Zusammen,
erst einmal vielen Dank für Eure Antworten.
Ich habe eben einmal das Spiel mit der Fühlerlehre gemessen.Zwischen Kurbelwelle und Pleuelstange.
Ergebnis : 0,70 MM.
Mist, ich denke die Lager sind fällig…
Im Katalog von Senger habe ich nun verschiedene Maße der Pleuellager gefunden, Normalmaß und Untermaße.
Reichen denn die Normalmaße bei mir oder wann werden die Untermaße verbaut?
Viele Grüße
Jochen
Hallo,
ich versuche mir mal Klarheit zu verschaffen:
Ich habe eben einmal das Spiel mit der Fühlerlehre gemessen.Zwischen Kurbelwelle und Pleuelstange.
Ergebnis : 0,70 MM.
Mist, ich denke die Lager sind fällig…
Ich vermute, das hier axial und radial verwechselt werden.
Im Katalog von Senger habe ich nun verschiedene Maße der Pleuellager gefunden, Normalmaß und Untermaße.
Reichen denn die Normalmaße bei mir oder wann werden die Untermaße verbaut?
Die Untermaße beziehen sich auf den Hubzapfendurchmesser. STD-Maß-Lager haben zum Beispiel im montierten Zustande einen um 7-11 Hundertstelmillimeter größeren Innendurchmesser als die Hubzapfen im Außendurchmesser. Dieses Spiel ist für den Schmierfilm notwendig.
Ist die Welle so verschlissen, dass das Ölspiel zu groß ist, wird die Welle auf das nächstkleinere Maß geschliffen und Untermaßlager verbaut.
Sind alle Untermaße ‘verbraucht’ gibt es noch Semilager, die nach dem Schleifen der Welle vorgespannt montiert und im vorgespannten Zustand ausgedreht werden.
Dadurch sind unsere Kurbelwellen nahezu ewig zu benutzen, solange sie keine schädlichen Risse bekommen. (bitte keine Porschewellen röntgen – was man da zu sehen bekommt ist oftmals schon ab Werk so)
Und noch zur Definition:
Axialspiel – das was sich die Pleuel in Fahrtrichtung auf dem Hubzapfen verschieben lassen
Radialspiel – Ölspiel
Liebe Grüße
Philipp
Hallo,
danke Philipp für die gut beschriebene Erklärung.
Das Maß, dass ich mit der Fühlerlehre gemessen habe, bezieht sich auf das Spiel zwischen Pleuelstange und Kurbelwelle.
Also das Spiel bei dem sich die Pleuelstange seitlich vom Krbelwellenzapfen in Fahrtrichtung verschieben lässt. Dies beträgt bei beiden 0,70 MM. Also das Axialspiel, oder?
Ist meine Messung / Prüfung denn richtig?
Gruß von der Nordsee
Jochen
Axialspiel – das was sich die Pleuel in Fahrtrichtung auf dem Hubzapfen verschieben lassen
Jo, ist es dann! Halte ich aber für nicht so tragisch. Wurde die welle schon mal geschliffen? Wenn ja, hat der Schleifer rechts und links ‘bereinigt’ – das Auge isst halt mit
Wenn nein, sollten die Pleuel mal ‘gewinkelt’ werden, vllt sind sie krumm.
Gruß Philipp
Moin,
ich denke nicht, dass die Kurbelwelle schon einmal bearbeitet wurde. Jedenfalls habe ich keine Angaben darüber vom Vorbesitzer erhalten. Aber wer weiss das schon…
Ehrlich gesagt bin ich etwas ratlos, würdet Ihr denn nun die Lager wechseln bei einem Maß von 0,70 MM?
Ihr habt wohl mehr Erfahrungen.
LG
Jochen
Hallo,
das Axialspiel der Pleuel lässt sich nicht durch Austausch der Lager beeinflussen!
Die Pleuellagerschalen neben nur radiale Kräfte auf und sind dementsprechend ohne Bund. Es treten ja normalerweise auch keine Kräfte auf, die die Pleuel axial verschieben können, es sei denn die Pleuel sind verbogen.
Ob die Welle schon mal geschliffen wurde, lässt sich durch messen der Lagerzapfen mit einer Bügelmessschraube ermitteln, auf den Lagerschalen steht aber auch ob es STD, 0,25 oder 0,50 ist. (Bei zölligen Motoren heißt es dann eben STD, 0,1 und 0,2)
Ölige Grüße
Philipp
Hallo Philipp,
danke für Deine geduldigen Antworten!
Jetzt ist mir einiges klarer, die Pleuellager sind ja ja keine Bundlager. Also beeinflussen diese ja auch nicht das Axialspiel.
Werde jetzt noch einmal in mich gehen und über eine Lösung nachdenken.
Vielen herzlichen Dank für all die Antworten.
Vieleicht gibt es ja noch trotzdem weitere interessante Anmerkungen hier im Forum diesbezüglich. Würde mich sehr darüber freuen.
Sonnige Abendgrüße
Jochen
Hallo Jochen,
ich hatte nach dem Schleifen der Kurbelwelle meines "Junior" ein ähnlich großes Axialspiel von 0,9mm(!). Auch ich war damals sehr verunsichert, da dieses Spiel weit jenseits der zulässigen Toleranz liegt. Ein alter und erfahrener Landmaschinenmechaniker erklärte mir, dass dies durchaus kein Weltuntergang ist. Schließlich muss der Traktor keine Höchstleistungen mehr vollbringen. Ich bin jedenfalls damit nun schon seit 4 Jahren unterwegs – bisher ohne jeglichen Schaden.
Viele Grüße aus Marburg,
Uwe
Hallo Uwe,
Deine Zeilen zu lesen beruhigt mich.
Wer weiss wie lange mein Motor mit den 0,7o MM Spiel schon läuft, und läuft…
Sonnige Grüße
Jochen
Auch ich halte dies für unbedenklich!
Ich habe beim Wiedereinbau meiner Kurbelwelle lieber gar nicht erst gemessen
Weg können die Pleuel nicht!
Schlimmer für den Motor, sind diejenigen, die den Drehzahlregler aufreißen, weil sie dann ja ein bisschen schneller sind
Gruß Philipp
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