Berner Oberland 2013

Auf demParkplatz am Dorfeingang von Beatenberg werden die anreisenden Porsche-Diesel-Freunde herzlich von den Gastgebern, der Familie Utiger,empfangen.

Freitagfrüh, pünktlich auf die Minute, geht es von Beatenberg steil hinunter nach Interlaken. Hoch über der Stadt "zwischen den Seen"thront dasmajestätische Massiv von Eiger, Mönch und Jungfrau.

Hinter Interlaken steuern die Traktoreneinen Militärflughafen an, der inzwischen für die Nutzung durch die Bevölkerung freigegeben ist. Hierwird gleich eine Welt-Premiere stattfinden.

Auf demRunway wird das weltweit erste Porsche-Diesel-Schlepper-Ballett aufgeführt. Auch ohne Generalprobe kommen alle Fahrer mit der Choreografie schnell klar. Es war eine Mordsgaudi.

Auf den Schweizer Strassen haben Postbusse absolutes Wegerecht. Bei der Fahrt entlang des Brienzer Sees wird darauf vorbildlich Rücksicht genommen.

Mittags wird an der Halbinsel bei Iseltwald am türkisgrünen Brienzer See eine sehr ausgiebige Rastpause eingelegt.

Ob in der wärmenden Mittagssonne oder im kühlen Schatten,die gut gesättigten Schlepperfahrer genießen die schöne Aussicht oder sind in intensive Diesel-Gespräche vertieft.

Auf dem Heimweg wird die mit asiatischen Touristen überfüllte Doppel-Stadt Interlaken-Unterseen durchquert, bevor es zum Schluss die rund 10 Kilometer lange Steigung nach Beatenberg hinaufgeht.

Abends wird fürdie hungrigen Traktorfahrer die Niederhorn-Seilbahn für eine Sonder-Fahrt in Betrieb genommen. Oben wartet ein urig-zünftig hergerichteter Kuhstall auf die Gäste, die dort selbst kochen müssen.

Das knoblauchduftende Käse-Fondue muss selbst heiß gemacht werden. Es dauert lange, bis die Käse-Masse in den Caquelons richtig geschmolzen ist. In der Zwischen- zeit fließt viel Weißwein die Kehlen hinunter.

Archaischer Lärm zerreißt die gemütliche Hüttenstimmung: Junge Männer mit großen Kuhschellen stampfen durch den Raum, die Glocken bei jedem Schritt zu ohren- betäubendem Klingen bringend.

Der zweite Tag: Schon zehn Minuten vor der Zeit dröhnen die Motoren und einige schlecht gewartete Schlepper vernebeln die Szenerie mit unverbranntem Diesel.

Von Beatenberg geht es zunächst auf einer alten Militärstraße durch den schattigen steilen Bergwald hoch über dem Thunersee,später durch idyllische Weiler inmitten von Streuobstwiesen.

Plötzlich verändert sich das Landschaftsbild: Die eis- und schneebedeckten Gipfel sind nicht mehr zu sehen. Weiche Hügelketten der Voralpen, so weit das Auge reicht.

Die Mittagspause auf einem einsam gelegenen Berghof beschert zwei Überraschungen: Eintopf aus einer Gulaschkanone der Schweizer Armee und Alphornblasen. Auch einige unserer Schlepperfreunde erweisen sich als begabte Bläser.

Die Rückfahrt verläuft in ständigem Auf und Ab über schmale Wege und Nebenstraßen durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft.

Auf einem Höhenrücken öffnet sich plötzlich die Landschaft: Tief unten der Thuner See und dahinter die hohen Gipfel der Zentralalpen, Bergkette auf Bergkette. Auf einem schmalen Feldweg rollen die Schlepper mit der Motorbremse talwärts in Richtung Beatenberg.

Nach der Abschlussveranstaltung sitzt die Familie Utiger noch lange zusammen, fröhlich und ausgelassen, weil alles wie am Schnürchen geklappt hat. Merci vielmals!

Die Tage im Berner Oberland sind wie im Flug vergangen und machen Lust auf ein Wiedersehen.

Text und Fotos (C): Nietruch / 25.09.2013